Art Déco

Für Kunstliebhaber der richtige Ort

Nach einem Erdbeben in den dreißiger Jahren wurde Napier im Art Déco Stil wieder aufgebaut. weitere Infos zu Art Déco
Es macht Spaß durch die Strassen und Gassen zu schlendern, da der Frühling in Neuseeland Einzug gehalten hat.
Um 11Uhr ist mein Auto abholbereit. Don, der Besitzer der Werkstatt hat es hinbekommen, mir fällt ein Stein vom Herzen.
Als ich durch die Waschanlage fahre, dringt Wasser durch den Kofferraum ein, aber das ist meine kleinste Sorge, hauptsache ich kann überhaupt erstmal wieder fahren.

Don und sein Mitarbeiter

Am Nachmittag besuche ich ein Opossummuseum. Diese Tiere sehen zwar sehr lieb aus, aber sie gelten hier in Neuseeland als große Plage, da sie geschütze Bäume abfressen. Bei uns in Deutschland tut man sich ab, wenn man einen Igel überfährt und hier in Neuseeland freut man sich, wenn man mit dem Auto ein Opossum erwischt. Im Musuem wird gezeigt, wie auf die Tiere Jagt gemacht wird und man kann sich vom Opossumschwanz bis zu Opossumhausschuhen alles kaufen. weitere Infos zu Opossums

Nur ein totes Opossum ist ein gutes Opossum

Seitengraben

Wir machen an den Morere Hot Springs Halt. Hier werden Bushwalks angeboten und an deren Enden erreicht man swimmingpools mitten im Wald. Wären hier noch Affen, würde man denken, dies hier ist afrikanischer Urwald.
Auf der Fahrt von Gisborne nach Napier fängt es stark zu regnen an. Nachdem es wieder etwas aufgehört hat, steure ich eine Kurve an, bremse ab, bin aber aber noch zu schnell. Sekunden später liegen wir im Seitengraben. Sofort halten andere Fahrzeuge an. Uns beiden ist Gott sei dank nichts passiert. Wir klettern aus dem Auto und ein Neuseeländer nimmt uns mit zum nächsten Hotel. Der Besitzer ist total lieb und bietet uns an, uns mit seinen Jeep herauszuziehen. Mein Auto fährt noch und wir zuckeln 40km mit herunterhängenden Auspuff bis nach Napier.
Ich suche eine Werkstatt und nicht weit weg von unserem Hostel werde ich fündig. Der Besitzer will sich mein Auto morgen ansehen. Sehr beruhigend ist, das ich weiter mit dem Auto fahren werden kann, nachdem es repariert worden ist.

Da hatten wir Glück im Unglück und ich nehme mir fest vor noch vorsichtiger zu fahren, weil ich mir gar nicht ausmalen möchte, was noch hätte alles passieren können.

Eastcape

Whakatane ist mein nächstes Ziel. Abends klingelt es an der Tür des Hostels, wo ich die nächsten zwei Tage bleiben will, und ich öffne. Es steht ein Schaffarmer drausen und fragt nach einem Bett. Da die Gastgeberin selbst nicht da ist, bitten wir ihn herein und beginnen eine sehr interessante Unterhaltung. Er hat über 2000 Schaffe und ist auf einer Geschäftsreise. Am Abend, als wir wieder alle zusammen sitzen, springt er auf und holt vom Geschäft um die Ecke einen Karton Bier.
Am nächsten Morgen mache ich Frühstück, Eier und Toast, um mich zu bedanken für den tollen Abend.

Gemühtliches Frühstück

Mit einer anderen Hostelbewohnerin, Maria, beschliesse ich am kommenden Tag zu einem Wasserfall zu fahren. Der Bushwalk dorthin ist spitze, er führt uns durch Palmenwald und ein Flusstal. Der Wasserfall selbst scheint direkt aus dem Felsen zu kommen.

Dirkt wie aus dem Fals scheint der Wasserfall zu kommen

Da wir beide in die gleiche Richtung wollen, beschliessen wir Eastland zu Zweit zu durchqueren. Kilometer nach Kilometer sieht man weniger Haeuser und weniger Menschen. Diese Gegend zählt zu den dünn besiedelsten Neuseelands Nordinsel.
Abends verschlägt es uns zur Hicks Bay, wo wir im „Mels Place“ Hostel direkt am Strand überanchten. Wir stellen unsere Wecker auf 4Uhr morgens, da wir uns den Sonnenaufgang ansehen wollen.
Es ist ein klarer Morgen und nicht mal kalt. 20km sind es noch bis zum östlichsten Punkt Neuseelands, von wo aus man die Sonne als erstes sehen soll. Nach 700 Stufen stehen wir neben einem imposanten Leuchturm, sehen das Morgenrot und warten gemeinsam, bis die Sonnenscheibe am Horizont erscheint.

Kurz vor Sonnenaufgang

Da etwas Warmes gut tun würde halten wir in einem einsamen Dorf an und gehen in den dortigen shop. Normlerweise gibt es keinen Kaffee, aber die Maori Besitzerin läd uns in ihr Hinterzimmer auf einen Kakau und einen Kaffee ein. Diese Begebenheit werde ich nie vergessen und es zeichnet dieses Land hier aus.
Im Reisefuehrer entdecken wir einen weiteren vielversprechenden Bushwalk entlang der Bucht, wo Kapitaen Cook auf Maori traf. Die Buch liegt malerisch vor uns und ich will meine Augen nicht mehr ablassen. Wir sind hier ganz alleine und geniessen die Ruhe.

Unser heutiges Ziel ist Gisborne, das Hostel zur fliegenden Nonne.

Etwas unheimlich ist es schon

Highway to Hell

Auckland gefällt mir einfach, meinen kurzen Zwischenstopp hier bereue ich im Nachhinein nicht.

Auckland Skytower bei Nacht

Die Autobahn ist relativ frei und so komme ich gut voran. Nebenher höre ich meine neuen Kassetten. Heute geht es nach Coromandel. Die Strasse führt 14km direkt am Wasser entlang. Da oft uneinsehbare Kurven kommen und man nicht weis was dahinter ist, nehme ich mir vor etwas vorsichtiger zu fahren. Im Radio läuft „Highway to Hell“ von AC/DC.

Eine sehr anstrengende, aber lohnende Strecke

Coromandel ist eine kleine, beschauliche Stadt. Mein Hostel ist relativ neu und freundlich eingerichtet.
Da die Sonne lacht, mache ich einen sog. „Bushwalk“, der mich durch dichten Wald und danach auf eine Anhöhe führt.
Ich packe die Frankenpost aus, beginne zu lesen: Vom Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, vom Stadtfest in Münchberg, vom Verhalten der US Medien nach dem Sturm in Amerika.
Irgendwie ist alles ganz weit weg und doch ganz nah.

Ganz weit weg und doch ganz nah
(zum vergrößern Bild anklicken)

Paket aus Deuschland

Da langsam ein Paket hier eintreffen müßte, frage ich beim Travellers Contact Point in Auckland nach, ob nicht schon etwas angekommen ist. Es ist wirklich schon da! Auch sechs Briefe zusätzlich. Die Freude überwiegt, doch ich frag mich, warum ich keine Benachtigung vom TCP bekommen habe, so wie bei den letzen Briefen. Egal, ich erkundige mich gleich wielange das Paket zum nachsenden bis nach Tauranga braucht, weil dann würde ich einfach noch eine Nacht länger hier bleiben.
10 Tage! Die spinnen wohl! Trägt das Paket wohl ein Maori den Weg von Auckland bis hierher nach Tauranga? Die Wartezeit ist mir eindeutig zu lange.
Ich beschließe selbst zurück nach Auckland zu fahren, um das Paket morgen abzuholen. 200km liegen vor mir, die ich dannach auch wieder zurück muss. Zeit spielt keine Rolle, davon ich hab ich auf meinem Konto noch genügend. Höchstgeschwindigkeit ist in Neuseeland 100km/h, auch wenn man auf manchen Strassen locker das doppelte fahren könnte. So zuckel ich meinen Weg dahin und bin schon sehr gespannt, was den nun im Paket drin ist, außer den Dingen, die ich mir gewünscht habe.
Mit goßen Augen gehe ich in den TCP – ich brauche nichts mehr zu sagen, die kennen mich noch von der Geschichte mit der „Fastübernachtung“. Und da ist es – mein Packet!
Nichts wie zurück in die Jugendherberge, in der ich heute über Nacht bleibe, und auspacken!

Ein Packet und sechs Briefe, noch ungeöffnet
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Ich freu mich wie ein Schneekönig! Im Paket sind ein paar Sachen, an die ich nie gedacht hätte. Am meisten freu ich mich über Kassetten mit Liedern von Reinhard Mey, Hannes Wader, Konstantin Wecker, Xavier Naidoo, noch vielen anderen meiner Lieblingsliedermacher und als sehr große Überraschung meine alte Capy, drücke sie mir ganz fest ans Gesicht und riche dran. Frisch gewaschen! 😉

Lauter schöne Dinge, die ich bekommen habe
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Mount Maunganui

Nicht weit weg von meiner Unterkunft in Tauranga befindet sich der Mount Maunganui. Von hier aus erstreckt sich die Bay of Plenty.
Der Aufstieg ist mühsam, aber lohnenswert. Immer wieder begegnen mir kleine Lämmer.

Lämmer am Wegrand welche grasen

Oben auf dem Gipfel angekommen hocke ich mich erstmal hin und verschnaufe.

Blick auf Hafen und Strand

Zurück in Tauranga beschließe ich kurzfristig ins Kino zu gehen, auch wenn der Film schon angefangen hat. Es läuft „In my country“ mit Samuel L. Jackson. Abgesehen von der Liebsgeschichte, die natürlich wieder im Film vorkommen mußte, finde ich den Film klasse, direkt oscarverdächtig. Es geht darin um die Zeit nach der Apartheid in Südafrika und um die
Wahrheits- und Versöhnungskommission (Link zu Erklärung anklicken).

Ich kann nur empfelen sich den Film bei Gelegenheit einmal anzusehen.

Drehort Hobbingen

Hobbingen kann man nur mit einer geführten Tour erreichen und so fahre ich nach Matamata, von wo aus es losgeht. Mit einem alten, klapprigen Bus fahren wir durch eine 500ha große Schaffarm und müssen einige Tiergatter passieren. Der Busfahrer erzählt mit strengen Kiwie Slang, wie Peter Jackson, der Regisseur von Herr der Ringe, zu diesem Drehort gekommen ist. Ich schau aus dem Fenster und sehe lauter kleine, putzige Lämmer. Angekommen am ehemaligen Drehort setze ich mich von der Gruppe ab und erkunde das Hobbit Dorf auf eigenen Füßen.

Blick aus Hobbithöhle auf Partybaum

Alle Hobbithöhlen sind nur Atrappen, außer der von Bilbo und Frodo Beutlin, in sie kan man hinein gehen (wenn auch nicht sehr weit) und herausschauen.

...schau mal wer da winkt

Es gibt hier soviel zu sehen – den Partybaum, die Partywiese, die Stelle an der Frodo das erste mal Gandalf begegnet und noch viel mehr.

Doppelwahl

Heute am Samstag sind hier in Neuseeland Wahlen. Allerdings sieht es so aus, als würde die alte Regierung auch die neue werden, was morgen in Deutschland mehr als ungewiss ist.
Das eine Frau den zweit höchsten Posten bekommt finde ich persönlich gut. Mit einem älteren Ehepaar aus England unterhalte ich mich in der Jugedherberge über die Wahlen und sage zu ihnen, sie haben ja schon mehr Erfahung durch Margaret Thatcher, mit Frauen in den höchsten Ämtern. Sie entgegnen mir „Hoffentlich macht Eure Primeministerin einen besseren Job“.
Die meisten Neuseeländer wissen viel über Deutschland, einige kennen die Parteien wie SPD und CDU und andere sogar die Namen wie Merkel und Schröder. Bisher ist mir nur ein Neuseeländer untergekommen, der noch nicht wußte, das Deutschland wiedervereinigt ist.

Gute Wahl!

Tane Mahuta

Opononi eigntlich sich sehr gut um hier einen Zwischenstopp einzulegen. Der Name für das Hostel, in welchem ich unterkomme, passt wirklich – „House of Harmony“. Die Zimmer sind liebevoll eingerichtet und der Gemeinschaftsraum erinnert mich eher an eine Privatwohnung, als an eine nur funktionelle Unerkunft.

Blick von der Küche aufs Meer

Am Abend verspühre ich wieder einmal Lust meine Angel auszupacken. Leider habe ich wenig Glück, dafür freuen sich die Fische über alle Köder, die sie mir von der Angel fressen.

Warten auf den ersten Fang

Nicht weit vom Ort etnfernt steht der größte Kauri Baum Neuseelands – Tane Mahuta (übersetzt „Gott des Waldes“). Er hat einen Durchmesser von 12m. Außer mir ist wieder keine andere Seele hier, was wohl an der Jahreszeit liegen mag.

Gott des Waldes

Ganz im Norden

Die letzten 20 km bis zum nördlichsten Punkt der Nordinsel Neuseelands fahre ich auf einer Schotterpiste. Kein einziges Auto begegnet mir. Bisher habe ich den Leuten hier in Neuseeland immer berichtet, ich reise zuerst Richtung Norden zum Cape Reinga. Hier bin ich also, die erste Etappe meiner Reise ist geschafft.

Leuchtturm von Cape Reinga

Es prallen die Wellen der Tasmansee und des Pazifiks schäumend aufeinander. Ausser mir ist hier nur ein Leuchtturm, ein Klohäuschen und komischer Weise ein Postkasten.

Ausblick auf Cape Reinga

Auf der Rückfahrt ist mir nach Weihnachtsliedern zu Mute und ich treller fröhlich drauf los.