Whakatane ist mein nächstes Ziel. Abends klingelt es an der Tür des Hostels, wo ich die nächsten zwei Tage bleiben will, und ich öffne. Es steht ein Schaffarmer drausen und fragt nach einem Bett. Da die Gastgeberin selbst nicht da ist, bitten wir ihn herein und beginnen eine sehr interessante Unterhaltung. Er hat über 2000 Schaffe und ist auf einer Geschäftsreise. Am Abend, als wir wieder alle zusammen sitzen, springt er auf und holt vom Geschäft um die Ecke einen Karton Bier.
Am nächsten Morgen mache ich Frühstück, Eier und Toast, um mich zu bedanken für den tollen Abend.

Mit einer anderen Hostelbewohnerin, Maria, beschliesse ich am kommenden Tag zu einem Wasserfall zu fahren. Der Bushwalk dorthin ist spitze, er führt uns durch Palmenwald und ein Flusstal. Der Wasserfall selbst scheint direkt aus dem Felsen zu kommen.

Da wir beide in die gleiche Richtung wollen, beschliessen wir Eastland zu Zweit zu durchqueren. Kilometer nach Kilometer sieht man weniger Haeuser und weniger Menschen. Diese Gegend zählt zu den dünn besiedelsten Neuseelands Nordinsel.
Abends verschlägt es uns zur Hicks Bay, wo wir im „Mels Place“ Hostel direkt am Strand überanchten. Wir stellen unsere Wecker auf 4Uhr morgens, da wir uns den Sonnenaufgang ansehen wollen.
Es ist ein klarer Morgen und nicht mal kalt. 20km sind es noch bis zum östlichsten Punkt Neuseelands, von wo aus man die Sonne als erstes sehen soll. Nach 700 Stufen stehen wir neben einem imposanten Leuchturm, sehen das Morgenrot und warten gemeinsam, bis die Sonnenscheibe am Horizont erscheint.

Da etwas Warmes gut tun würde halten wir in einem einsamen Dorf an und gehen in den dortigen shop. Normlerweise gibt es keinen Kaffee, aber die Maori Besitzerin läd uns in ihr Hinterzimmer auf einen Kakau und einen Kaffee ein. Diese Begebenheit werde ich nie vergessen und es zeichnet dieses Land hier aus.
Im Reisefuehrer entdecken wir einen weiteren vielversprechenden Bushwalk entlang der Bucht, wo Kapitaen Cook auf Maori traf. Die Buch liegt malerisch vor uns und ich will meine Augen nicht mehr ablassen. Wir sind hier ganz alleine und geniessen die Ruhe.
Unser heutiges Ziel ist Gisborne, das Hostel zur fliegenden Nonne.
